Das „finstere 17. Jahrhundert“ als Zwischenphase zwischen den zwei Blüteperioden von Stadt und Messe Leipzig Renaissance (16. Jahrhundert) und Barock (18. Jahrhundert) hat kaum direkte bauliche Spuren in der Stadt hinterlassen und wird daher bei Stadtführungen normalerweise nicht thematisiert. Dennoch ist Leipzig in der Zeit des Dreißigjährigen Krieges Schauplatz dramatischer Ereignisse. Mehrfache Belagerungen und Besetzungen der Stadt spiegeln die strategische Bedeutung Kursachsens und Leipzigs im Machtkampf zwischen Habsburg und Schweden wieder.
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Themenrundgang „Dreißigjähriger Krieg und Schwedenzeit
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Gleich drei der blutigsten Schlachten des Dreißigjährigen Krieges werden 1631, 1632 und 1642 in Breitenfeld und Lützen vor den Toren Leipzigs ausgetragen. Ab dem Jahr 1642 wird Leipzig für acht Jahre Hauptstützpunkt für schwedische Feldzüge nach Böhmen und die Stadtbefestigung Leipzigs erfährt in dieser Zeit mehrfach Umbauten und Erweiterungen. Gleichzeitig wird die Ratsverfassung vorübergehend durch eine protodemokratische Bürgerschaftverfassung abgelöst, sodass gegen Ende dieser Periode der Umwälzungen im Jahre 1650 nicht zufällig in Leipzig die erste Tageszeitung der Welt erscheint. Im 19. Jahrhundert wird Leipzig zum Ausgangspunkt des Gustav-Adolf-Kultes im protestantischen Deutschland. Das Schicksal der schwedischen Begräbnisse in der alten Universitätskirche St. Pauli wird, bedingt durch die Zerstörung der Kirche im Jahr 1968, wohl für immer ungeklärt bleiben.
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